Multisensorisches Branding für Gesundheits- und Wellbeing-Orte

Wie eine Praxis mit allen Sinnen erlebbar wird

Patient:innen und Kund:innen treffen Entscheidungen längst nicht mehr nur mit den Augen. Studien belegen, dass über 70 % unserer Wahrnehmung unbewusst über Geruch, Klang und Haptik gesteuert werden¹. Wer in seiner Praxis oder Wellbeing-Einrichtung darauf setzt, schafft ein unverwechselbares Erlebnis, das Vertrauen stärkt und die Patient:innenbindung erhöht.

Was ist multisensorisches Branding?

Multisensorisches Branding verbindet alle Sinne – Sehen, Hören, Riechen, Fühlen und manchmal sogar Schmecken – zu einer koheränten Markenerfahrung. Anstatt sich auf das Logo oder die Farbwelt allein zu beschränken, werden Räume, Materialien, Klänge und Düfte bewusst ins Markenkonzept integriert. So entsteht ein ganzheitliches Erleben, das über die reine Visitenkarte hinausgeht.

Warum gerade für Gesundheits- und Wellbeing-Orte entscheidend?

  1. Vertrauen durch Atmosphäre
    In Praxen und Wellness-Einrichtungen suchen Menschen Sicherheit und Entspannung. Ein stimmiges Klangkonzept (z. B. leise Hintergrundmusik mit beruhigenden Frequenzen) und ein charakteristischer Praxisduft (etwa dezente Zitrusnote oder Lavendel) wirken beruhigend und bauen Ängste ab.

  2. Wiedererkennung über alle Kanäle
    Multisensorik schafft prägnante Markenerlebnisse: Wenn Patient:innen nach einer Behandlung noch den angenehmen Duft oder den sanften Klang im Ohr haben, verknüpfen sie dies unmittelbar mit Ihrer Marke. Wiederholung verstärkt den Effekt und fördert Weiterempfehlungen.

  3. Differenzierung im Wettbewerb
    Laut einer Umfrage empfinden 85 % der Befragten multisensorische Eindrücke als entscheidenden Faktor für ihre Loyalität gegenüber einer Marke². Wer hier investiert, positioniert sich klar von Praxen ab, die nur auf Standard-Interior und rein visuelle Gestaltung setzen.

Die fünf Sinnesdimensionen im multisensorischen Branding

1. Visuelle Ebene

  • Farbwelt & Lichtgestaltung: Beruhigende Farbtöne (Sand-, Pastell- oder Grüntöne) und warme Lichtinseln unterstützen das Wohlgefühl.

  • Logo & Grafik: Klare Formen und sinnliche Typografie, die sich auch in Raumelementen (Wandgestaltung, Leitsystem) wiederfinden.

2. Akustische Ebene

  • Klangkonzept: Von sanften Ambient-Sounds bis zu eigens komponierten Klangwelten – abgestimmt auf Warte- und Behandlungsräume.

  • Materialien: Teppiche oder Akustikpaneele dämpfen störende Geräusche, sorgen für Ruhe und bessere Sprachverständlichkeit.

3. Olfaktorische Ebene

  • Dufterlebnis: Ein dezentes Raumparfum wirkt emotional, steigert das Erinnerungsvermögen und kann gezielt Stimmung erzeugen (z. B. belebend, beruhigend).

  • Duftinseln: Platzierung an strategischen Punkten wie Empfang oder Behandlungszimmer.

4. Haptische Ebene

  • Materialauswahl: Glatte Oberflächen (Glas, Metall) kombinieren mit warmen Naturmaterialien (Holz, Stoffe) – zum Anfassen und Sitzen.

  • Möblierung: Komfortable Polster, strukturierte Oberflächen für Griffe und Armlehnen.

5. Gustatorische Ebene (optional)

  • Tee- oder Wasserstation: Ein kleines Getränkangebot in Anmutung Ihrer Marke macht den Aufenthalt noch angenehmer.

  • Geschmackserlebnis: Kräutertee-Mischungen oder Aromawasser in wiederkehrenden Geschmacksnoten.

Praxisbeispiele & Umsetzungsschritte

  1. Bedarfsanalyse
    Analysieren Sie Ihre Zielgruppe: Welche Werte und Erwartungen haben Ihre Patient:innen oder Gäste? Ein Fragebogen oder kurzes Interview vor Ort liefert wertvolle Insights.

  2. Sensorische Persona entwickeln
    Definieren Sie eine „Sinnes-Persona“ analog zur Buyer Persona: Alter, Lebensstil, sensorische Vorlieben. So stellen Sie sicher, dass Ihre multisensorischen Maßnahmen zielgenau wirken.

  3. Konzept & Prototyping
    Erstellen Sie Moodboards für jede Sinnesdimension und testen Sie Düfte, Klänge und Materialien im kleinen Rahmen. Sammeln Sie Feedback von Testpersonen.

  4. Integration ins Gesamtdesign
    Stimmen Sie alle Elemente auf Ihre Markenwerte ab: Logo-Farben im Teppichmuster, Duftnote in gedruckten Unterlagen, Klangwelten als Teil des Online-Auftritts (z. B. Video-Header mit ruhigen Tönen).

  5. Kontinuierliches Monitoring
    Messen Sie den Effekt: Zufriedenheitsumfragen, Beobachtungen im Wartebereich oder Analyse von Social-Media-Reaktionen. So können Sie Ihre multisensorische Strategie laufend optimieren.

Fazit

Multisensorisches Branding ist mehr als ein Trend – es ist eine strategische Notwendigkeit für Praxen und Wellbeing-Orte, die sich nachhaltig differenzieren und langfristige Bindungen aufbauen wollen. Indem Sie alle Sinne Ihrer Patient:innen ansprechen, schaffen Sie tiefe, emotionale Erlebnisse, die Vertrauen, Loyalität und positive Mund-zu-Mund-Propaganda fördern.

Weiterführende Informationen

Bei studio ro&form entwickeln wir maßgeschneiderte multisensorische Branding-Konzepte für Praxisgründer:innen und Wellbeing-Einrichtungen. Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Erstgespräch und erleben Sie, wie Ihre Marke mit allen Sinnen wirkt.

¹ Quelle: Psychology Today – „The Power of Sensory Marketing“
² Quelle: Global Consumer Study 2024 – „Multisensory Brand Loyalty“

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Warum ein gutes Branding bei der Praxisgründung entscheidend ist